Em.Powerment“ ist auf Kurs

Das Projekt unterstützt Langzeitarbeitslose bei Qualifikation und Jobsuche – Positive Zwischenbilanz

Emmertsgrund. Ein gutes, professionell gemachtes Bewerbungsfoto ist wichtig, wenn man sich für einen Job bewirbt, weil es dem potenziellen Arbeitgeber einen ersten optischen Eindruck vermittelt. Im „Beratungsei“ des Medienzentrums im Bürgerhaus Emmertsgrund konnte man sich jetzt entsprechend ablichten lassen – und das kostenlos: Das Angebot bestand während einer Informationsveranstaltung zum Projekt „Em.Powerment – Soziale Dienstleistungen für den Stadtteil“, zu dem an die 100 Arbeitssuchende von Emmertsgrund und Boxberg ins Medienzentrum gekommen waren.

In dem Projekt, das im April 2015 gestartet wurde und noch bis Ende 2018 läuft, sollen Langzeitarbeitslose ab 27 Jahren stadteilbezogen wieder fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden. Dazu wurde ein ganzer Strauß von Angeboten bereitgestellt, damit sich Interessenten auf breiter Ebene angesprochen fühlen, eine Qualifizierung anzustreben.

Bis Dezember 2018 möchte man insgesamt 232 Arbeitslose praxisnah qualifizieren. Wie Projektleiter Enes Biyik von der städtischen Koordinierungsstelle „Soziale Stadtteilentwicklung Emmertsgrund“ auf der Veranstaltung als Zwischenbilanz mitteilte, hat man die Zielvorgabe schon fast zur Hälfte erreicht: 104 Teilnehmer konnten bisher qualifiziert und zum Teil schon weitervermittelt werden. „Em.Powerment“ ist ein Projekt des bundesweiten Förderprogramms „Biwaq III“ (Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier). Die Mittel – rund 980 000 Euro – kommen überwiegend aus dem Europäischen Sozialfonds und dem Bundesministerium für Umwelt.

Zu den Projektpartnern zählen zum Beispiel die Heidelberger Dienste (HDD). Das soziale Dienstleistungsunternehmen der Stadt Heidelberg bietet Arbeitssuchenden eine bis zu 21-monatige Qualifizierung im Stadtteil an. „Wir kümmern uns um alles, was grün ist“, beschrieb Abteilungsleiter Christoph Konrad in einer Vorstellungsrunde das Tätigkeitsspektrum. Es geht um Grünpflege, Abfallwirtschaft, Wegeunterhaltung und Spielplatzpflege. Teilnehmer können dort etwa lernen, wie sie mit technischem Landschaftsgerät umgehen. Als Abschluss winkt ein Zertifikat, das die Möglichkeit zu einer dauerhaften Beschäftigung eröffnet, erklärte Konrad.

„Deutsch lernen, Arbeit finden“ steht als Motto über dem Angebot des Internationalen Bundes (IB): Hier sollen vor allem Menschen angesprochen werden, die nicht so gut deutsch sprechen können. Neben den sechsmonatigen Deutschkursen können sie ein Bewerbungstraining und Praktika absolvieren. Als dritter Partner stellte sich das Projekt „Concierge“ des Vereins zur beruflichen Integration und Qualifizierung (VbI) vor, das für Coaching und soziale Dienstleistungen steht. „Wir bieten Hilfe bei der Jobfindung und bei der Bewältigung von Alltagsschwierigkeiten an“, erläuterte Gert Rehwinkel.

Seine Kollegin Milena Ugrinova bietet Einzelgespräche an, die im „Treff 22“ in der Emmertsgrundpassage 22 stattfinden. Wer etwa Hilfe beim Antrag auf Wohngeld oder beim Verstehen eines Schreibens vom Jobcenter benötigt, ist hier richtig. Auch Probleme mit dem Vermieter können hier besprochen werden.
Fi Info: Vom 26. Juni bis 7. Juli 2017 können Arbeitssuchende bei Praktika- und Qualifizierungswochen in verschiedene Berufe hineinschnuppern. Anmeldung bei Enes Biyik unter Telefon 06221 / 5821563.

(Quelle: RNZ, Heidelberger Nachrichten vom Dienstag, 9. Mai 2017, Seite 41 von Arndt Krödel)